Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, war der Einladung des CDU-Bundestagskandidaten Timo Lübeck gefolgt und stellte sich im Gespräch mit den Kreisbauernverbänden Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg den Sorgen der heimischen Landwirte. Dafür besuchte er den Milchviehbetrieb der Familie Wagner in Ringgau-Datterode.
Bei einer Hofführung mit Bundestagsabgeordneten Helmut Heiderich, Landtagsabgeordneter Lena Arnoldt und Landrat Dr. Michael Koch erläuterte Betriebsleiter Norman Wagner die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die tägliche Arbeit in der Landwirtschaft. Dass diese Auswirkungen deutlich spürbar sind, bestätigt auch Torsten Möller, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Werra-Meißner. „In 2009 gab es im Werra-Meißner-Kreis noch 147 milchviehhaltende Betriebe, 70 von ihnen haben in den letzten Jahren aufgegeben“, erklärte Möller. Starke Gewinneinbußen, aber auch steigende Auflagen und damit verbundene Bürokratie seien die wichtigsten Gründe dafür. „Um den Landwirten Entlastung zu verschaffen, muss der bürokratische Aufwand sinken“, stimmte Minister Schmidt dem zu. Um die Landwirtschaft weiter zu unterstützen, sprach sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt deutlich für den Erhalt des Zwei-Säulenmodells auch nach 2020 aus. Vor allem kleinere Betriebe und Junglandwirte sollten seiner Meinung nach gestärkt werden.
In Anbetracht der schlechten Milchpreise im letzten Jahr mahnte Schmidt an, die Kriseninstrumente verbessern zu müssen, um zukünftig weitere Krisen verhindern zu können. Außerdem kritisierte er, dass die derzeit hohen Butterpreise kaum Auswirkungen auf den Erlös der Erzeuger haben. „Von dem Erlös kommt zu wenig direkt beim Landwirt an“, so Bundesminister Schmidt. 
In Zeiten geringer Erlöse ist Planungssicherheit, vor allem im Hinblick auf hohe Investitionskosten, wichtiger denn je. Das betrifft derzeit die Sauenhalter. Ihnen versprach Schmidt ausreichende Übergangsfristen.
Der hohe Flächenverbrauch im Werra-Meißner- Kreis und  Landkreis Hersfeld-Rotenburg bereitet den Landwirten große Sorgen. Beide Landkreise sind derzeit von drei großen Bauvorhaben betroffen. Der Bau der Bundesautobahn A44 schreitet weiter voran; der Flächenverbrauch hierfür ist enorm.
Gleiches gilt  für die Verlegung der Stromtrassen Wahle-Mecklar und SuedLink. In den entscheidenden und zur Zeit viel diskutierten Fragen waren sich die Vorsitzenden und der Bundesminister einig: „Wiederkehrende Entschädigungen sind die einzige vernünftige Lösung für die Landwirte, da es nicht genügend Ausgleichsflächen gibt“, betonte Vorsitzender des KBV Hersfeld-Rotenburg, Friedhelm Diegel.