Der Wandertag der Brüder-Grimm-Schule hatte in diesem Jahr ein ganz besonderes Ziel: Auf dem Milchviehbetrieb von Christian Menthe in Meinhardt-Grebendorf wollten sie der Frage nachgehen, woher  die Milch kommt und wie es in einem Kuhstall überhaupt aussieht.
Das gleiche Ziel hatte die Südringgauschule, die Torsten Möllers Betrieb in Ringgau-Röhrda besichtigte.
Der Kreisbauernverband Werra-Meißner stellt den Kontakt zwischen Schulen und Landwirten her. Im Rahmen der Initiative „Bauernhof als Klassenzimmer“, die vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und dem Hessischen Bauernverband e.V. ins Leben gerufen wurde, haben Schulklassen die Möglichkeit, einen Landwirt auf seinem Betrieb zu besuchen und die alltägliche Landwirtschaft zu erleben. „Die Landwirtschaft ist einer der wenigen Wirtschaftszweige, in dem Kindern anschaulich Betriebsabläufe erklärt werden können“, verdeutlich Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Uwe Roth die Bedeutung der Initiative.
Nach einer kurzen Vorstellung des Betriebes begann der Rundgang. Junge Kälber beäugten die aufgeweckten Besucher misstrauisch. „Darf ich das Kälbchen streicheln? Wie heißt es?“ Mit Fragen wie diesen wurden die beiden Landwirte überhäuft. Dennoch kam auch das Lernen nicht zu kurz.
Schwerpunkt war auf beiden Betrieben die Entwicklung vom Kalb zur Milchkuh. Nach den Kälbern ging es weiter zu den Färsen, also Rinder, die noch nicht gekalbt haben, zu den Milchkühen und schließlich zu Melkstand und Milchtank. Die Kinder wurden nicht müde, Fragen zu Kühen, Technik und dem Hofleben allgemein zu stellen. „Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, woher unsere Lebensmittel kommen. Nur wenn sie wissen, wie viele Arbeitsschritte hinter einem Produkt stecken, lernen sie, Lebensmittel wertzuschätzen“, betont Menthe die Bedeutung seines Engagements. Es mache ihm viel Spaß, Kindern seinen Hof zu zeigen und er freue sich über ihre Wissbegierde. Das bestätigt auch der erste Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Torsten Möller: „Wir unterstützen die Initiative, weil es für uns wichtig ist, die moderne Landwirtschaft zu zeigen und den Kindern den Bezug zu den Lebensmitteln und deren Produktion zu vermitteln.“ Da frische Landluft hungrig macht, durfte ein Frühstück natürlich nicht fehlen. Unterstützt wurde Familie Möller durch die örtliche Fleischerei und Bäckerei, die Molkerei und der Nahkauf Datterode. Auch die Raiffeisen Waren GmbH aus Eschwege spendierte eine große Kiste Äpfel für die Brüder-Grimm-Schule.
Der Kreisbauernverband Werra-Meißner e.V. vermittelt interessierten Schulen einen zum Themenschwerpunkt passenden Betrieb und hilft Landwirten bei der Durchführung solcher Hofbesuche (Tel.05651-745660).